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U10 wird Deutscher Meister

Die U10 des DSV 1854 ist Deutscher Meister!

Nachdem wir in den letzten Jahren bereits an der Spitze mitgespielt haben und gute Platzierungen erreichten, hatte das Team in diesem Jahr sowohl die Spielfreude als auch das notwendige Quentchen Glück, um in einem packenden Endspiel gegen den HSK den Titel zu gewinnen.

Aber der Reihe nach.

Mit dem Zug reisten wir am 2. Weihnachtstag nach Berlin, wo die Meisterschaft in der Jugendherberge Ostkreuz stattfand. Wir, das war die Mannschaft Alicia Kovalskyy, David Teng, Anna Heidtkamp und Timur Akcapinar nebst Verena Wunderlich und Christian Gütschow als Betreuer.

Bei der Mannschaftsleiterbesprechung am Abend dann etwas Unruhe: Die Betreuer durften nicht in den Spielsaal und die Spieler sollten sofort nach der Partie den Spielsaal verlassen. Der Protest der Betreuer half nichts, sie mussten vor der Glastür bleiben. Bei den Spielern wurde es am Ende nicht so streng gehandhabt, so dass es ein ständiges Kommen und Gehen im Spielsaal gab.

Unser Mannschaftsaufstellung blieb wie geplant. Alicia vor David, wofür wir vorab eine Ausnahmeregelung bei der Turnierleitung beantragt hatten, da Alicia nach der EM mehr als 200 DWZ-Punkte hinter David war, und Anna vor Timur.

Am 1. Tag spielten wir zuerst 3:1 gegen Deizisau, dann 2½:1½ gegen Trier und schließlich 3½:½ gegen Schachzwerge Magdeburg. Eigentlich wie gehofft bzw. erwartet, aber die Mannschaft zeigt einige ungewohnte Schwächen. So übersah David gegen Trier ein einzügiges Matt, doch Anna sicherte mit ihrem Remis den Mannschaftssieg. Das hätte schief gehen können.

Am Abend war dann Entspannung angesagt. Mit der S-Bahn fuhren wir zum Brandenburger Tor, spazierten am Reichstag vorbei zum Hauptbahnhof und fuhren wieder zurück zur Jugendherberge.

Alicia

Der 2. Tag begann dann mit einem Rückschlag. In der vierten Runde verloren wir 1½:2½ gegen Lichtenberg. Timur verlor seine einzige Partie im Turnier und Anna übersah in Zeitnot ein dreizügiges Matt. Der Sieg von Alicia und das Remis von David reichten somit nicht aus.

Im Kampf gegen Brackel zeigt sich die Mannschaft aber gut erholt. Alicia nahm im Nordischen Gambit die angebotenen Bauern, verlor später eine Figur, hatte aber genügend Kompensation, um die Stellung remis zu halten. David und Timur gewannen ihre Partie, während Anna trotz verschiedenfarbiger Läufer ihr Endspiel nicht halten konnte. Damit erneut ein 2½:1½ Sieg.

Da auch HSK und Lichtenberg Punkte abgeben hatten, war wieder alles drin. Allerdings mit dem schwerstmöglichen Restprogramm: In der sechsten Runde waren wir gegen die an 2 gesetzte Mannschaft aus Oberschönweide gelost worden und danach würde bei einem Sieg voraussichtlich die an 1 gesetzte Mannschaft vom HSK der Gegner sein.

Das Freizeitprogramm bestand an diesem Nachmittag aus einer Fahrt zum Naturkundemuseum mit den beeindruckenden Dinosaurierskeletten und viel fröhlichem Spielen.

Am nächsten Morgen war beim Aufstehen und Frühstück, wie nicht anders zu erwarten, eine leichte Nervosität zu spüren, aber als die DSVler am Brett saßen, war davon nichts mehr zu merken. Nachdem Timur gewonnen hatte, machte David remis. „Alicia hat einen Bauern mehr und eine gute Figurenstellung, sie gewinnt“, gab er zu Protokoll.

Und richtig, Alicia gewann ihre Partie gegen Karl Gersemann, der zu dem Zeitpunkt fast 400 DWZ-Punkte mehr hatte als sie. Das erste Endspiel hatten wir also gewonnen, erneut mit 2½:1½.

Nun ging es in das erwartete Finale gegen den HSK. Ein Sieg bedeutete für uns die Meisterschaft, ein Unentschieden den Gewinn eines Pokals und eine Niederlage ein Platz unter „ferner liefen“!

Entsprechend nervös waren beide Mannschaften. Zeitweise standen die Spieler mehr als das sie am Brett saßen, schauten bei allen Partien, was sich dort tut.

Zuerst war Davids Partie zu Ende, aber anstatt zu den Betreuern an der Tür zu schauen und ein Signal zu geben, ging er sofort zu den anderen Brettern um den Kampf einzuschätzen. Als Mannschaftsführer empfahl er dann Timur, Remis anzubieten, auch, wenn der deutlich schlechter stand. Der Gegner lehnte ab…

… und übersah im nächsten Zug ein Matt. 2:0 für den DSV und eine Becker-Faust von David!!!

Alicia hatte hier bereits eine Mehrfigur, so dass ihrem Gegner nicht anderes übrig blieb, als das angebotene Remis anzunehmen. Der DSV hatte die Meisterschaft gewonnen!

Auf der Rückfahrt in der Bahn stand der Pokal dann natürlich auf dem Tisch und auf die Frage, was wir gewonnen hätten, kam die stolze Antwort "Die Deutsche Meisterschaft". Dass es im Schach war, verstand sich von selbst.